Der im Trägheitsnavigator LN3-2A verwendete Kreisel ist schwimmend gelagert.
Der Schwimmer ist in einem ebenfalls schwimmend gelagerten Kardanrahmen
aufgehängt, dessen beide Achsen auf Steinen und Drehzapfen im Gehäuse ruhen.
Aus Bild 7 und 8 ist zu ersehen, daß sich der Läufer auf Lagern um einen in der
Mitte befindlichen Ständer dreht, der seinerseits am Schwimmer befestigt ist.
Der Schwimmer ist in Wirklichkeit eine Hohlkugel und stellt in seiner Gesamtheit den
beweglichen Teil des Kreisels dar. Er ist in zwei Kardanrahmen aufgehängt, deren
Achsen in Steinen gelagert sind. Das Ganze wiederum ist in einem luftdichten
Gehäuse untergebracht.
Um den Druck des Schwimmers auf die Kardanrahmen und damit die Lagerreibung
aufzuheben, wurde das Gehäuse mit einer Schwimmflüssigkeit (Fluorolube) gefüllt,
die auch in den Beschleunigungsmessern verwendet wird. Bei 71°C entspricht das
spezifische Gewicht dieser Flüssigkeit dem des Schwimmers, so daß der Schwimmer
schwebt und wenig oder keinen Druck auf die Kardanrahmen ausübt.
Die Betriebstemperatur, von der die Dichte der Schwimmflüssigkeit abhängt,
wird durch Heißleiter, die sich in der Schwimmflüssigkeit im Gehäuse befinden
und mit den Heizelementen
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an den Kreiselgehäusen verbunden sind, auf 71°C gehalten.
Am Gehäuse sind Druckausgleichsdosen angebracht, damit sich die Flüssigkeit
bei Erwärmung ausdehnen kann.
Die Präzession wird mit Hilfe von Stellspulen, die sich auf jeder
Empfindlichkeitsachse befinden, gesteuert. Die Stellspulen sind so montiert,
daß die beweglichen Teile am Schwimmer und die feststehenden Teile am Gehäuse
angebracht sind. Auf diese Weise können die Stellspulen direkt auf den Schwimmer
einwirken, ohne daß die Lager belastet werden. Die Stellspulen sind ähnlich wie
die Schwingspulen eines Lautsprechers. Sie befinden sich im Magnetfeld der am
Kreiselgehäuse angebrachten Permanentmagnete. Die flachen Abnahmespulen sind in
ähnlicher Weise angeordnet. Die eigentliche Abnahmespule sitzt am Schwimmer,
während die beiden zugehörigen Erregerwicklungen am Gehäuse angebracht sind.
Die Abnahmespule befindet sich in der elektrischen Mitte zwischen den
Erregerspulen, so daß bei jeder Lageänderung zwischen Schwimmer und Gehäuse
in der Spule ein Fehlersignal induziert wird. Wenn durch Drehung des Gehäuses
ein Ausgangssignal erzeugt wird, so wird nicht der Schwimmer zurückgedreht und
auf das Gehäuse ausgerichtet, sondern die Plattformstützmotoren richten die
Plattform und das Kreiselgehäuse auf den Schwimmer aus.
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