Auf jeden Körper, der eine bestimmte Geschwindigkeit besitzt, wurde eine Kraft ausgeübt, die ihm diese Geschwindigkeit verlieh. Diese Kraft erzeugt eine Beschleunigung, die die Geschwindigkeit des Körpers erhöht oder vermindert. Der Beschleunigungsmesser ist eine Vorrichtung, mit der diese Kraft - und damit auch die Beschleunigung - gemessen werden kann. Die Beschleunigungsmesser werden in verschiedene Klassen eingeteilt, je nachdem, ob sie radiale oder geradlinige Beschleunigungen messen und ob die Ausgangswerte integriert sind oder nicht. Die beim Trägheitsnavigator LN3-2A verwendeten Beschleunigungsmesser liefern nicht integrierte Werte und messen geradlinige Beschleunigungen und keine Winkelbeschleunigungen.
Der Trägheitsnavigator LN3-2A stellt Orts- und Lageänderungen des Flugzeugs gegenüber dem Ausgangsort fest, indem er die Beschleunigungen des Flugzeugs in bezug auf den freien Raum misst. Es ist möglich diese Beschleunigungen zu messen, da auf das Flugzeug, und damit auch auf das Fühlglied der Anlage, also den Beschleunigungsmesser, Kräfte einwirken. Die Beschleunigungsmesser müssen natürlich innerhalb eines großen Meßbereichs äußerst empfindlich sein.
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Diese Empfindlichkeit wird ihnen durch ein Pendel verliehen, das durch einen geschlossenen Regelkreis verriegelt gehalten wird. Die auf den Beschleunigungsmesser ausgeübte und von ihm gemessene Kraft ist der Stromstärke direkt proportional, die benötigt wird, um das Pendel verriegelt zu halten. Durch Messung dieser Stromstärke wird die einwirkende Kraft bestimmt und die Beschleunigung errechnet.
Bild 9 zeigt die drei Hauptteile des Beschleunigungsmessers, das Oberteil, das schwimmende Pendel und das Unterteil. Man sieht, daß das Pendel drehbar gelagert und an einem Ende stärker belastet ist, so daß es sich wie ein richtiges Pendel verhält. Die Abnahmespulen an den beiden Enden liegen zwischen den Erregerspulen, die sich an den beiden Enden des Gehäuses befinden, so daß ein Fehlersignal bestimmter Polarität erzeugt wird. Würde sich das Pendel in entgegengesetzter Richtung drehen, so hätte das Signal die umgekehrte Polarität. Es gibt natürlich auch eine Stellung zwischen diesen beiden Extremen, bei der die Ausgangsspannung der Abnahmespulen gleich Null ist. In dieser Stellung wird nun das Pendel gehalten, indem man durch die Stellspulen Strom fließen lässt. Jede Beschleunigung bewegt das Pendel aus dieser Lage, so daß von den Abnahmespulen wieder ein
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